Freitag 18.30-20.00 Uhr
Helferei Breitingersaal
Format
Live-Podcast
Karte
Stürmische See
Worum es geht
Die Felsen vor mir ragen meterhoch in den Himmel. Hinter mir peitscht sich die stürmische See immer näher an mich heran. Eine eigentümliche Lebendigkeit ergreift mich. Aber warum nicht mal was riskieren?
Einerseits faszinieren uns popkulturelle Superhelden, und wir bewundern Menschen, die etwas wagen. Andererseits wollen wir uns gegen alle Eventualitäten des Lebens absichern. Wir sehnen uns nach dem ultimativen Ferienabenteuer, schliessen wir vor Abflug aber eine umfassende Reiseversicherung ab.
Manuel und Stephan diskutieren über unsere «Risikogesellschaft» (Ulrich Beck) – und darüber, was der Glaube mit Risiko zu tun hat. Hilft Religion uns, ein Wagnis einzugehen – oder macht sie uns gerade zahm und berechenbar?
Host
Manuel Schmid
Teilnehmende
Manuel Schmid und Stephan Jütte (Leiter Theologie und Ethik, EKS)

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.
Ist die Welt ein gefährlicher Ort – oder ein Raum voller Spuren Gottes? Manuel Schmid und Stephan Jütte sprechen über Angst, Vertrauen und eine neugierige Haltung zum Leben.
Diese Folge von Ausgeglaubt startet, wie es sich gehört: mit einem kleinen Desaster und einer grossen Ermutigung: Als **«Stossgebet der Woche» **schildert Stephan, wie er kurz vor Beginn der Kirchensynode beherzt in seine Jackentasche greift – und mit den Fingern mitten in der klebrigen Liquid-Sosse seiner E-Zigarette landet.
Das **«Hallelujah der Woche» **kommt dann von Manuel, der zwei ermutigende Speaking-Engagements in freikirchlichen Kontexten hinter sich hat, wo er auf offene, differenzierte, neugierige Menschen getroffen ist – ein wohltuender Kontrast zu den schrillen evangelikalen Social-Media-Stimmen und amerikanischen Kulturkämpfern.
Diese Begegnungen öffnen den Raum für eine grundsätzliche Frage: Wie blicken Christinnen und Christen eigentlich auf die Welt?
Für manche prägt eine misstrauische, ängstliche Haltung den Blick: Alles ausserhalb kirchlicher Räume scheint potenziell gefährlich, voll von Versuchungen und Einflüssen, die einen vom Glauben abbringen könnten – ob Fantasyromane, Heavy Metal, Halloween oder moderne Popkultur.
Dem gegenüber steht eine ganz andere Perspektive, die Manuel bei Paulus entdeckt: eine **gelassene Zuversicht, dass Gottes Wirken sich überall zeigen kann **– in Kunst und Gedanken, in Geschichten, Musik und in der Begegnung mit Menschen. Statt vor der Welt zurückzuschrecken, sieht diese Haltung die Schöpfung als durchdrungen von göttlicher Schönheit und Wahrheit und lädt dazu ein, sie neugierig zu erkunden.
**Doch wie bleibt man offen für das Gute, ohne blind für das Schädliche zu sein? **Manuel und Stephan diskutieren, wie man neugierig und weltzugewandt leben kann, ohne seine Urteilsfähigkeit zu verlieren – und warum Christen keine Angst davor haben müssen, die Welt zu entdecken.

