Samstag, 14:00 -15.30 Uhr
Kapelle Helferei
Format
Live-Podcast
Karte
Stürmische See
Worum es geht
Filmleichen werden aus den Tiefseegräben geborgen. An den Strand wird allerlei Streamingzeugs gespült. Wir sind überfilmt und unter-unterhalten. Was müssen wir noch gesehen haben?
Christian Jungen ist Filmkritiker, Filmhistoriker und Buchautor. Als Direktor des Zürich Film Festival ZFF bringt er ein Höchstmass an filmischer Expertise in den PopcornCulture-Podcast mit.
Janna Horstmann und Manuel Schmid freuen sich im PopcornCulture-Podcastgespräch mit Christian Jungen auf Unterhaltungsperlen und tiefsinniges Gewässer.
Host
Manuel Schmid und Janna Horstmann
Teilnehmende
Christian Jungen, Janna Horstmann und Manuel Schmid
Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur.
Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.
Videospiel-Umsetzungen sind für die Tonne? Nein, nicht immer! Mit «Fallout» wird uns eine Serie geboten, die ästhetisch und inhaltlich begeistern kann, und die Manuel, Janna und Jay viel Anlass zur Diskussion bietet…
Ja, wir wissen es: Wir haben für diese Folge eine Besprechung von «Poor Things» angekündigt – aber so viel Gutes aus dem Serien-Himmel hat sich in den letzten Wochen angestaut, dass wir beschlossen haben, das oscargekrönte Meisterwerk hinter uns zu lassen und uns «Fallout» zuzuwenden:
Die Serie spielt in einer nuklear verwüsteten Zukunftswelt, die zugleich eine Retrowelt aus den 50er Jahren ist, mit Röhrenfernseher und Swing-Tänzen… Sie führt uns aus den unterirdischen Bunkern, in denen hunderte von Überlebenden auf die Zeit warten, in der die Erde wieder bewohnbar ist – und die beim ersten Blick auf die Oberfläche merken, dass sich da schon ganz vieles tummelt…
«Fallout» beruht auf einer Gamevorlage, entwickelt aber erstaunlichen narrativen Tiefgang und inspiriert zum Gespräch über Grundsätzliches, das uns auch vor der grossen Apokalypse beschäftigt: Wer ist der Mensch, wenn er sich selbst überlassen wird? Wie kann man in Leiderfahrungen und Enttäuschungen seinen Charakter bewahren? Und können wir entscheiden, ob wir unter verschärften Bedingungen «bitter» oder «besser» werden?